Sonntag, 14. November 2010

Ich muss flüchten können....

Die letzten Tage waren ziemlich merkwürdig.
Alleine der Donnerstag war sehr komisch. Es war ja Sankt Martin, und im KiGa meiner Tochter war Laternelaufen angesagt. Sie hatte auch eine sehr schöne Laterne gebastelt, eine Schnecke, mit einem Grinsegesicht.
Leider war das Wetter mehr schlecht als recht. Sturm, Regen und überhaupt alles matschig und ekelig. Aber ich wollte nicht wieder die Spielverderberin sein, also stimmte ich zu und zog mich schick an.
Vor dem Laternelaufen war noch eine Andacht in der Jugendkirche. Für mich absoluter Horror, habe ich ja schließlich nichts mit Kirch und Glauben am Hut.
Ich blieb ganz hinten stehen, mein Schatz brachte unsere Tochter zu den anderen Kindern, die alle ganz vorne saßen, und kam dann wieder zu mir. Eine Frau kam plötzlich zu uns, und meinte, es wären auf der linken Seite noch Plätze frei, wir können uns dort hinsetzen.
Ich sah sie an und sagte: "Nee nee, ich bleib hier stehen, ich muss flüchten können vor diesem Quatsch."
Fand sie nicht so nett, wie ich ihrem Gesichtsausdruck entnehmen konnte.
Aber so war es nun mal für mich, wenn mir das zu blöde wird, will ich mich ja nicht erst noch durch irgendwelche Gänge buchsieren, wo mir ungewollt ein Bein gestellt wird und ich mich in meinem Fluchtreflex auch noch verletzen könnte. NEIN! Ich wollte in der Nähe der Tür bleiben, startklar, falls mich die Lieder über dieses imaginäre Wesen so erschrecken, dass ich losrennen kann.
Und schon ging es los, der Diakon kam mit einer Handpuppe für die Kinder, ein Schaf, und erzählte etwas, was wir ganz hinten nicht verstehen konnten. Fand ich nicht schlimm, es interessierte mich eh nicht. Aber es schien um ein Lied zu gehen, bei welchem man komische Bewegungen mit den Armen macht.
Ja, es war ein Lied, irgendwas mit Augen und Ohren, mehr habe ich nicht verstanden. Und dann packte mich das Grauen. Viele der Kinder machten das mit den Bewegungen mit, klar, die haben da ja auch noch Spaß dran und haben keinen Schimmer, was die Kirche eigentlich von denen will, aber dann fingen auch noch viel der Erwachsenen laut an zu singen und diese Bewegungen zu machen. Ca. 2 Meter von mir entfernt standen 2 junge Frauen, vielleicht 20-23 Jahre alt und waren voller Begeisterung und einem ekeligen Schwung von Euphorie dabei sich in Rage zu singen und zu "tanzen".
Das war zu viel, ich musste raus, diese Eindrücke waren wirklich zu viel, ich kam mir vor wie in einer Sekte.

Ich widmete mich der Feuerschale vor der Kirche und fotografierte diese, passte nebenher auf ein wildfremdes, türkisches Kind auf, welches der Feuerschale immer etwas zu nahe kam und mich, wie es mir vorkam, nicht verstand.

Dann gings zum Laternelaufen durch den Park.
Wir liefen ganze 300m bis zur nächsten Grundschule um dort den komischen Leuten mit den Blasinstrumenten für 2 Lieder zuzuhören und dann den 300m Rückweg antraten.
Unterwegs wurden keine Laterne-Lieder gesungen, nichts. Ein absoluter Reinfall. Ich hätte gedacht, dass so etwas besser organisiert ist.

Hier mal ein paar Bilder von meinem Zeitvertreib mit der Feuerschale
nicht schön, aber selten




























Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen